Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Winnetou 1, Folge 1
  Regie: Konrad Halver


Eintrag von robert1 (vom 14.12.2005) (weitere Einträge von robert1)

Leider kann ich nur zwei Punkte vergeben.

Gründe:

- Das Hörspiel ist nur knapp 60 Minuten lang, daher wirkt das Ganze wie eine Hetze von
Handlungspunkt zu Handlungspunkt.
- Michael Poelchau als Erzähler/Old Shatterhand ist stimmlich zu aggressiv.
- Die Tonqualität läßt teilw.sehr zu wünschen übrig, es klingt manchmal wie eine von
einer zerkratzten Schallplatte gebrannte CD.
- Die Bearbeitung der Romanvorlage "Winnetou I" ist mir besonders am Ende des
Hörspiels zu frei.
- Hans Paetsch als Intschu-tschuna ist sehr gut, daher vergebe ich auch zwei statt
einem Punkt.

Fazit: Ein Kauf lohnt sich nicht unbedingt.

Gruss
robert1

kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Eintrag von poseidon1966 (vom 16.4.2004) (weitere Einträge von poseidon1966)

Ich kann mich Olli leider nicht anschließend. Für mich ist dieses Hörspiel optimal. Poelchau finde ich toll. Trixner war ja damals leider noch nicht dabei. Aber nach Trixner mit Sicherheit der beste Shatterhand. Prima natürlich wie immer Halver, der für mich der beste Winntetou-Sprecher ist. Die Atmosphäre stimmt. Ich finde auch nicht, daß sich Shatterhand zu arrogant verhält, bzw. laufend sich prügelt. Die Regie hält sich an die Vorlage und das ist gut so. Man sollte ja auch erklären, wieso der Name zustande kommt. Die Musik ist passend eingesetzt. Kleiner Fehler am Rande: auf Seite zwei wenn Shatterhand erwacht erzählt er: Als ich aufwachte was ich in einem Zelt zusammen mit Sam, Dick und Stone. Eigentlich müßte es ja heißten: zusammen mit Sam, Stone und Parker, oder Sam, Dick und Will. Aber das nur am Rande. Ansonsten für mich ein tolles Hörspiel, daß ich auch heute noch sehr gerne höre und auflege. Volle Punktzahl


Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Old Shatterhand. Sam Hawkens, Dick Stone, Will Parker und die Ingenieure Bancroft und Rattler sind für Landvermessungen auf dem Gebiet der Apachen unterwegs. Die Vermessungen dienen dazu, den besten Weg für die Verlegung von Eisenbahntrassen zu ermitteln. Natürlich hat man die Landrechte für den Bau der Eisenbahn nicht von den Apachen erworben und diese fühlen sich - zu Recht - nun etwas übergangen. Mit der Konsequenz, dass sie freundlich aber bestimmt die Vermessungsarbeiten verbieten.

Rattler, wieder einmal volltrunken, fühlt sich provoziert und erschießt deshalb kurzerhand Klekih-Petra, den weißen Freund von Häuptling Intschu-Tschuna und seinem Sohn Winnetou.

Um der Rache der Apachen zu entgehen ersinnt Sam Hawkens einen perfiden Plan. Er will sich mit den Kaiowas verbünden und den Apachen eine Falle Stellen. Der Plan gelingt. Die Apachen werden überwältigt und auch Intschu-Tschuna und sein Sohn Winnetou werden gefangen genommen....

Heimlich jedoch befreit Old Shatterhand die beiden und bald schon überfallen die Apachen die Kaiowas. Im Rahmen des Überfalls werden nun auch Shatterhand und seine Mannen festgesetzt. Die Apachen beabsichtigen alle Weißen qualvoll am Marterpfahl sterben zu lassen...

Kritik:
Ein ziemlich arroganter Old Shatterhand tritt in diesem Karl May Hörspiel in Erscheinung. Der uns sonst von ach so edlem Charakter und nobelster Gesinnung bekannte Westernheld ist wirklich nicht wieder zu erkennen. Bei jeder Gelegenheit prügelnd und sich bei der ersten Begegnung mit Winnetou und seinem Vater einen Dreck um die Belange der Indianer kümmernd kann man es fast gar nicht glauben, das dies der Held zukünftiger Westerngeschichten sein soll.

Nun gut, Shatterhand entwickelt zum Glück bereits schon in dieser Folge vom Antihelden zum moralischen Saubermann. So wie wir ihn alle kennen und lieben.

Was mir aber noch mehr als der prügelnde Shatterhand in dieser Hörspielfolge sauer aufstößt ist zum einen das hier transportierte absolut verquerte Bild von Männlichkeit und Heldentum, zum anderen die schier unglaublich genaue Darstellung brutaler und brutalster Szenen in einem Kinderhörspiel.

Zu mosern gibt es noch mehr. Insbesondere in Bezug auf die Sprecher. Nicht, was deren Performance angeht. Die ist sehr gut bis genial. Allerdings finde ich die Rollenauswahl nicht gelungen. Michael Peolchau verkörpert Old Shatterhand sprechertechnisch nicht wirklich so, wie ich mir diesen Helden vorstelle und seine Stimmlage und -frequenz ist der des Winnetou Sprechers Konrad Halver ziemlich ähnlich. Hans Paetsch wirkt für mich in der Rolle des Intschu Tschuna vollkommen fehlbesetzt. Das liegt natürlich insbesondere daran, dass ich Herrn Paetsch mit friedvolleren Rollen assoziiere....

Zum Cover der Folge:
Sicher Geschmackssache aber ich ziehe gemalte Cover immer Photodarstellungen vor.In diesem Sinne finde ich das Cover vom Thema her zwar passend aber dennoch einfach schlecht!

Zur Musik:
Die auf dem Cover der Kassette angekündigte original Indianermusik untermalt die entsprechenden Szenen gut und passend. Das Eingangsjingle hingegen erinnert mich irgendwie an Musik der Deutschen Wochenschau...

Fazit:
Auch wenn die meisten Karl May Hörspielfreunde die Europa Umsetzungen der Winnetou Geschichten als äußerst gelungen bewerten. Mir gefällt dieses Hörspiel und auch die anderen aus der Winnetou Reihe leider nicht.

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de

Dieses Hörspiel wird auf der o.a. Seite bis einschl. 6.12.2003 verlost...


kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 19.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Diese klassische Europa-Produktion ist vorallendingen leider zu kurz, was sich denn auch auf die Hörspielfassung auswirkt: Peter Folkens Bearbeitung simplifiziert notgedrungen die Vorlage. Sam Hawkens und nicht White wird zum Namensgeber für Old Shatterhand, es gibt keinen Bancroft, Parker und Stone werden nur erwähnt, es gibt keine Beratungspause, bevor Klekih-Petra erschossen wird, u.s.w. ... Immerhin werden gegenüber den Hafo-Nachfolge-Produktionen die Bündnisverhandlung mit Tangua dramatisiert. Doch wird man diese Version wohl kaum als vollständig adäquate Adaption des Romans bezeichnen können.

Aber dennoch: Wenn auch nicht für mich, so ist diese Aufnahme - zusammen mit den anderen fünf Aufnahmen der Europa-Winnetou-Reihe - aufgrund ihrer unbestreitbaren dramatischen Qualitäten doch für viele, meist erstgeprägte Hörer das Nonplusultra in Sachen 'Winnetou'. Und obwohl die mir übertrieben erscheinenden Kürzungen der Vorlage gegenüber eigentlich eine volle Punktzahl nicht rechtfertigen sollte, ist die atemlose Stimmung, der enthusiastische Einsatz der Sprecher und die ständig vorwärts treibende Inszenierung mit ihren dramaturgisch strategisch perfekt eingesetzten Geräusch- und Musikeffekten dennoch auch mir eher fünf denn vier Punkte wert: Ausführlichkeit ist nicht alles!


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