Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Unter Geiern, Der Geist des Llano Estacado
  Produktion: Kurt Vethake - Regie: Kurt Vethake


Eintrag von stefanski (vom 15.7.2009) (weitere Einträge von stefanski)

Meiner Meinung nach die beste der May-Adaptionen der Maritim, die oft unter der eklatanten Fehlbesetzung von Krug und Hilgers leiden. Krug mag der Typ Shatterhand sein, den Albers im Film gegeben hätte (wäre er dazu gekommen), ist aber oft viel zu alt und poltrig, und Hilgers war wohl ein großartiger Bühnen-Winnetou, im Studio aber macht sich seine unzureichende Sprache (und viel zu tiefe Stimme) unvorteilhaft bemerkbar.
Doch in dieser Geschichte ist Winnetous Auftritt klein und Shatterhands Alter spielt keine Rolle. Deswegen kann man das Geschehen ohne große Missklänge genießen. Es ist straff umgesetzt, ohne allzu viel Wichtiges zu streichen (wenn auch die Snuffles unter den Tisch fielen). Von den mir bekannten Adaptionen der "Geist"-Geschichte die (im Wortsinne) geistvollste.
Dass Bloody Fox (spätere deutsche Stimme von Rick Moranis und Michael Palin) etwas zu sehr berlinert, ist nicht so störend, negativer sind die Doppelbesetzungen. Zu charakteristisch ist Peter Schiffs Stimme, was ihn leider daran hindert, als Tobias Burton noch diffiziler zu agieren (um nicht mit seinem Jemmy zu kollidieren). Und geradezu dämlich war es, Krug den Langen Davy sprechen zu lassen - dank dieser Entscheidung führt er ein Selbstgespräch (der Wortwechsel Shatterhand - Davy).
Das verhindert summa summarum in meinen Augen die höchste Punktzahl - trotzdem, eine hörenswerte Adaption und die beste von Maritim, die mit "Old Surehand" eine würdige Fortsetzung erhielt.

kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 2.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

"Ich bin doch hier richtig bei der Farm, die Helmers Home genannt wird?" - Diese Frage Artur Binders kann man wohl getrost mit 'Ja' beantworten. Dem Status Herbert Wilks entsprechend, der bei Kurt Vethake fast nur erste Rollen sprach, ist John Helmers gegenüber der Vorlage stark aufgewertet, fast das halbe Hörspiel besteht aus dem Kommen und Gehen der Westleute und Banditen zu der Ranch am Rande des Llano, erst zur Geisterstunde, wenn Eberhard Krug mit Grabesstimme "Um Mitternacht öffnet sich der Himmel und die Gespenster steigen heraus" verkündet, verlagert sich das Geschehen in die gepfählte Wüste. Völlig außen vor ist dabei die Geschichte um den Auswanderertreck.

Die Mär vom bisonköpfigen Geist wird von der Vethake-Crew mit gewohnter Routine vorgetragen, ungewohnt ist dabei der völlige Verzicht auf Zwischenmusiken, statt dessen sind die Szenen durch wirkungsvolle Pausen getrennt. Hans Mahlau findet in Hobble-Frank seine Paraderolle, einige andere Sprecher sind in Doppelrollen zu hören: was hier noch weniger auffällt, wird in den Produktionen der Folgejahre leider zu einem problematischen Kennzeichen.


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