Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Old Firehand, Folge 1
  Regie: Heikedine Körting


Eintrag von thoschw (vom 22.3.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Bei fünf der letzten sechs Karl-May-Produktionen von Europa hatten sich die Macher bei der Titelauswahl offensichtlich an einigen älteren Aufnahmen von Kurt Vethake orientiert, um so 'Lücken' ihrer Serie zu schließen. Dazu gehören 'Winnetou I, 3. Folge' [vgl.: 'Winnetou und der schwarze Mustang/Old Shatterhand rettet Fairwood- Camp' (1964)], 'Old Firehand 1' [vgl.: 'Old Firehand' (1966)], 'Old Firehand 2' [vgl.: 'Old Firehand stellt eine Falle' (1963)] und 'Old Shatterhand 1 & 2' [vgl.: Winnetou III - Old Shatterhand (1972)]. Allein 'Winnetou III, 3. Folge' adaptierte damals mit 'Winnetous Erben' (orig.: Winnetou IV) Hörspiel-Neuland. Eine Aufnahme von 'Winnetou II, 3. Folge' als dreizigste Europa-Produktion blieb hingegen trotz der freigehaltenen Bestellnr. 515 510 unrealisiert.

Gerade nun bei 'Old Firehand 1' drängt sich ein Vergleich mit dem excellenten Vethake-Vorbild auf. Beide Versionen berufen sich auf die Urfassung der Erzählung, in der noch die schöne Ellen statt des vorlauten Harry als Old Firehands Nachwuchs auftritt (Der Überfall auf die Eisenbahn hingegen blieb bei May im 2. Winnetou-Band erhalten, erst in den 50er Jahren wurde dieser in der berarbeiteten GW-Ausgabe des KMV gegen den Überfall auf das Fort ausgetauscht). Entgegen der Mays Urfassung ist in beiden Aufnahmen aber Old Shatterhand und nicht ein namenloser Westmann der Freund und Begleiters Winnetou. Und so stellt sich beim Hören natürlich ein gewissser Deja-vu-Effekt ein, da sich viele Dialoge vorlagebedingt wortwörtlich wiederholen.

Die Europa-Fassung, obgleich natürlich weitaus besser als die Kurt-Stephan-Version, der dritten und letzten Adaption des Stoffes, erreicht dabei jedoch nicht ganz die Qualität der Erstaufnahme. Trotz der routinierten Steffens, Halver & Trixner fehlt hier das gewisse Etwas, so läßt etwa Karin Lieneweg als Ellen einen angemessen neckischen, dabei leicht sinnlichen Unterton vermissen. Und Ernst von Klippstein als Sam Hawkens betont mit nicht immer gelungener Komik wie etwa dem etwas schalen Witz über Parranohs Glatze zu sehr die schrullige Seite von Sam Hawkens. Die beiden größten Mankos sind aber, daß einmal Parranoh nicht als Rolle präsent ist und daß vorallem Peter Folken, seiner 'Winnetou II, 2 Folge'-Fassung folgend, den Schluß drastisch verkürzte und so die Gefangennahme der Freunde durch die Ponkas und ihre finale Flucht wieder einmal wegließ.

Besondere Erwähnung verdient vielleicht noch ein Satz aus der Rückschau von Ellen: Während Karl May von der Vergangenheit Old Firehands 'drüben im alten Land' schreibt, läßt Peter Folken die Tochter Ribannas hier von 'damals in EUROPA' erzählen.

kein Punkt
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