Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Der Schut
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von thoschw (vom 24.9.2004) (weitere Einträge von thoschw)


Von der Szene, in der Halef - der Taubenschlag-Episode nicht unähnlich - erneut in die Gefangenschaft der Feinde gerät, über die Bärenjagd mit dem Tod Mübareks hin zu den Kampf Oskos mit Barud el Amasars in der Teufelsschlucht, dem Wiedersehen mit Sir David bis zur Begegnung mit dem Schut, dem Abenteuer im Wachturm von Rugova, sowie schließlich dem Ritt über die Verräterspalte und dem Kampf Omars mit Hamdel Amsat sind in dieser 'Schut'-Aufnahme von Dagmar von Kurmin sind wesentlichen handlungselemente des letzten Bandes der Orientreihe vertreten. Es fehlen lediglich - wie schon in der 'Skipetaren'-Produktion - die beiden Aladschys.

Für viele Hörer dürfte die Stimme Sigmar Schneiders fest mit James Stewart verbunden sein. Da sich dieser amerikanische Schauspieler in zumeist 'aufrechten' Rollen präsentierte, hat man doch mitunter Schwierigkeiten, seinem Synchronsprecher 'böse Rollen' abzunehmen. Der etwa in der 'Skipetaren'-Aufnahme von ihm gesprochene Meridit Hajdar kommt dem edlen Image, daß mit der Stimme assoziert wird, zumindstens soweit entgegen, als daß die Figur eine Auffassung von Ehre besitzt, die ihn dazu bringt, sich nicht an der Turmfalle zu beteildigen. Anders hingegen hier beim Schut; James Stewart als Kara Nirwan kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht ist es deshalb ganz gut so, daß das Skript die Rolle des bösen Titelhelden doch sehr stark reduziert hat. Keine Rededuelle vor dem Muchtar, keine langen Auseinandersetzungen im Han, keine Schuta, die Begegnungen der beiden Karas sind auf ein Minimum reduziert.

Aber auch sonst bringt dieser schöne Parforce-Ritt durch den Roman mit sich, daß einige Handlungstränge oder Personen nur kurz erwähnt werden, wie etwa der Gefangene Galingré. Auch rächt sich jetzt deutlich, daß auf der 'Durch die Wüste'-Aufnahme der Todesritt über den Schott ausgespart wurde und zudem beim ägyptischen Nil-Abenteuer Senitza falsch zugeordnet wurde. Die Rechnungen, die Osko und Omar hier bei den Amasat-Brüdern begleichen, sind für den Buch-Unkundigen Hörer zwar nicht völlig unverständlich, erscheinen aber doch in recht mysteriösen Licht. Aber, wie bemerkt Kara ben Nemsi so treffend zu Sir David Lindsay über dererlei Kleinigkeiten: "Der Löwe bekümmert sich doch nicht um die Maus, die ihn an der Mähne zerrt."

Abschließend wird übrigens noch sinnvollerweise der Brief von Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah zitiert und so dezent auf die Zusatzfolge 'Kara Ben Halef' nach dem Schut-Anhang 'Mein Rih' eingestimmt.

kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Kara ben Nemsi ist immer noch auf der Suche nach dem Schut, dem Kopf einer den Balkan unsicher machenden Verbrecherbande...

Mit seinen Freunden Hadschi Halef Omar, dem Montenegriner OSko und Omar ben Sadek kehrt er in einen Gasthof ein. Wie ben Nemsi erfährt, sind bereits auch die Vertrauten des Schuts wieder einmal im Nebenhaus einquartiert. Klar, dass Kara die Leute erneut belauschen will. Vielleicht gelingt es ihm diesmal, den Aufenthaltsort des Schuts herauszubekommen. Doch wieder ist es der kleine Halef, der die Sache scheitern lässt. Vorwitzig schleicht sich der kleine Muselmann zum Haus der Verbrecher ... und ... wird natürlich prompt erwischt. Kara ben Nemsi befreit seinen Freund aber die Halunken können entwischen. Bis auf den Mübarek...dieser kommt in den Klauen eines umherstreunenden Bären um.

Wieder einmal legen die restlichen Verfolgten Gauner der Reisegruppe einen Hinterhalt. Hoch oben auf einem Felsplateau über einer Schlucht warten Barud el Amasat und Manach el Barscha, das Gewehr im Anschlag. Der Zufall will es, dass Kara ben Nemsi die beiden entdeckt. Beide Gauner werden unschädlich gemacht.

Weiter geht es auf der Spur des Schuts. Alle Hinweise, die bei der Verfolgung der Verbrecher durch Kara gesammelt werden weisen dabei einen bestimmten Mann als das Oberhaupt der Verbrecherbande aus: Einen persischen Pferdehändler, dem nachgesagt wird, er sei überaus gewalttätig und würde einen Streit schnell mit dem Messer oder der Pistole für sich entscheiden...

Genau auf diesen Mann trifft die Reisegesellschaft auch bald. Nach diversen Abenteuern kommt es schlussendlich zum Showdown. Denn in der Tat ist der Pferdehändler der Gesuchte Verbrecher. Kara ben Nemsi kann den Schut nach einem harten Zweikampf fassen. Dieser entwischt jedoch wieder und eine wilde Verfolgungsjagd zu Pferde beginnt...

Kritik:
Witzige Dialoge, eine spannende Geschichte, eine stringente Handlung, das alles gemischt mit wunderbaren Sprechern und guter Musik, ist das Rezept aus dem Hörspielklassiker entstehen. Der Schut gehört in jedem Fall in genau diese Kategorie.

Hier passt alles zusammen. Hellmut Lange intoniert den Kara ben Nemsi einfach unübertroffen, Bernd Kreibich spielt den tollpatschigen Hadschi Halef Omar genau so, wie man sich das kleine Männchen vorstellt. Die Gauner wirken durch die Bank böse und hinterhältig. Gratulation. Besser kann man Sprecherrollen im Hörspiel stimmlich nicht besetzen!

Der Inhalt bietet gewohnt gute Hörspielkost. Die Story des sog. Orientzyklusses der Karl May Geschichten wird hier in Hörspielform gekonnt zu Ende geführt. "Der Schut" bildet damit einen würdigen Abschluss der drei Europa Produktionen mit Hellmut Lange. Bis zur Dingfestmachung des Schuts dürfen wir wieder viele Abenteuer mit dem Deutschen Helden ben Nemsi und seinen Freunden erleben.

Ohne allerdings die vorherigen Handlungszusammenhänge zu kennen, macht die Produktion nur halb so viel Spaß. Sicher, man versteht worum es geht und kann der Geschichte trotz der vielen Ereignisse folgen. Doch die eigentlichen Hintergründe werden hier nicht erläutert. So muss der Zuhörer entsprechend auch zu jeder Minute aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren.

Die spärlich eingesetzte Musik untermalt das Hörspiel stimmungsvoll.

Fazit:
Wieder ein Meilenstein der Hörspielgeschichte.

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de


kein Punkt
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