Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Winnetou 1, Der schwarze Mustang, Folge 3
  Regie: Peter Folken


Eintrag von senfman (vom 27.3.2010) (weitere Einträge von senfman)

Dieses Hörspiel muss die gleiche schwere Last tragen wie der CCC-Film "Im Reich des silbernen Löwen": Die Ausgangssituation ist ausgesprochen idiotisch. Von der ersten bis zur letzten Minute hat "Der schwarze Mustang " unter der blödsinnigen Idee zu leiden, es zwischen Winnetous Schwur und Sams Befreiung angesiedelt zu werden - die daraus resultierenden Anschlussfehler sind zu gravierend. Dabei ist die Adaption gar nicht so schlecht (wenn sie auch mit "Old Shatterhand" beleibe nicht mithalten kann) - immerhin zeigt Folken, dass er seinen May gelesen hat. Nicht nur der originalgetreue Titel "Der schwarze Mustang" zeugt davon, er schaffte es auch, sich durch eine Adaption auschließlich des ersten Teils des Buches darum zu drücken, die Schurken werkwidrig ins Jenseits befördern zu lassen. Wolfgang Kaven ist als Ik Senanda beeindruckender als Frank Scholze (FASS - der einfach zu schleimig wirkt) und den Dialogen ist mehr Raum gegeben als dem Erzähler. Freilich kann er dadurch die rassistischen Tendenzen der Erzählung nicht beseitigen (obwohl er sie auf ein Mindestmaß abschwächt), deshalb kann ich guten Gewissens nicht mehr als 3 Punkte vergeben. Wenn ich aber diese ordentliche Produktion nach einer miesen Vorlage sehe, so bedaure ich tief, dass trotz frei gehaltener Produktionsnummer niemals Folge 3 von "Winnetou II" aufgenommen wurde - eine Version der Old-Death-Episode des Teams Folken/Körting (wahrscheinlich mit F.J. Steffens als Old Death und Kaven als Gibson) hätte es sich auf die oberen Plätze geschafft.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von Cartman (vom 8.5.2006) (weitere Einträge von Cartman)

Grauenvoll! Was hat die Macher nur geritten, diesen stümperhafzen Langeweiler zu produzieren? Trixner ist als Shatterhand unerträglich (er scheint nur vor dem Mikro gestanden zu haben und seinen Text gelangweilt und uninspiriert runtergelesen zu haben). Zeitlich gesehen passt die Produktion absolut nicht zwischen Winnetou 1 und 2. Wer eine gelungene Umsetzung von "Der Schwarze Mustang" hören will, sollte zu Vethakes Maritim-Produktion greifen. Die macht aus May mittelmäßiger Erzählung zwar auch keinen Knüller, wartet aber mit einem besseren Skript, einer besseren Regie und - vor allem - wesentlich besseren Sprechern auf.

kein Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Eintrag von poseidon1966 (vom 17.4.2004) (weitere Einträge von poseidon1966)

Ich bin geneigt, dieses Hörspiel einfach nur als schwach zu bezeichnen. Es wäre besser gewesen, dieses Hörspiel unter dem Titel "Halbblut" rauszubringen. Es paßt in die Ereignisse zwischen Winnetou 1 und 2 überhaupt nicht hinein. Aus folgenden Gründen:
1) Der Mord an Intschu-Tschuna hat sich anscheinend innerhalb von 1 bis 2 Tagen im Wilden Westen rumgesprochen. Wohl eher unwahrscheinlich
2) Shatterhand besitzt seinen Henrystutzen. Den bekommt er doch aber erst in Winnetou 2 überreicht.
Die Sprecherleistungen habe mich auch überhaupt nicht überzeugt. Allen voran Steffens als Chinese. Völlig unpassend. Für mich ist dieses Hörspiel neben dem Ölprinzen und der Sklavenkarawane, das schwächste der ganzen Europa Karl-May-Serie.

kein Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 28.3.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Welcher Savannengeist mag hier wohl Peter Folken und die Europäer geritten haben, den 'Schwarzen Mustang' an die traurigen Ereignisse um Intschu-tschunas und Nscho-tschis Ermordung anzuheften? Diese seltsame Idee produziert vielzuviele Widersprüche: Old Shatterhand hat zu diesen Zeitpunkt noch keinen Henrystutzen und so berühmt ist er auch noch nicht, daß ihn gleich jedermann im Wilden Westen erkennen würde. Und warum sollten sich die Apatschen in den ersten beiden Folgen derartig heftig gegen den Eisenbahnbau wehren, wenn nur drei Tagesreisen vom Nugget-tsil entfernt schon die Bahnstation Firwood-Camp liegt? Und wo haben die beiden Blutsbrüder eigentlich Sam Hawkens und Anhang gelassen?

Außerdem endet diese Frank-&-Droll-freie Bearbeitung mitten im 'Halbblut'-Roman. Man wird den Verdacht nicht los, daß Europa hier der maritimen Konkurrenz nacheiferte, die ihrerseits in der Editions-Ausgabe die ersten beiden Teile der alten dreiteiligen 'Schwarze Mustang'-Produktion von Ariola widersinnigerweise mit 'Winnetou IV' betitelt hat und an der gleichen Stelle abbricht (das Ende wurde dann auf 'Halbblut' nachgeliefert).

Soweit mein Ersteintrag vom 2.5.2003. Im Kontext des 'Winnetou I'-Rahmens, gibt es nur ein wesentliche Element, welches in 'Winnetou I, Folge 2' fehlt: Dies ist vorlagegetreue Relativierung von Winnetous Racheschwur. Hätte Peter Folken ohne diesen Rahmen die Aufnahme stattdessen als 'Winnetou II, 3. Folge' in die Serie eingepaßt, so bliebe zwar auch die Frage nach dem 'Warum', chronologische Probleme wären dann jedoch nicht aufgetreten. Denn für sich alleine betrachtet, ist die Haupthandlung um den 'schwarzen Mustang' im Vergleich zur vorlagegetreuen, aber in Kleinszenen zerhackte 'Halbblut'-Aufnahme von Peg (ebenfalls mit Trixner & Halver) doch erfreulich athmosphärisch und ausführlich geraten, sodaß diese Europa-Produktion jenseits der absurden Rahmenhandlung und den fehlenden Vettern doch sehr hörenswert ist.

Wie ich bereits am 18.6.2003 in einem ersten Zusatz schrieb, ließ sich Folken möglicherweise jedoch dadurch inspirieren, daß die Ereignisse in 'Winnetou I' tatsächlich im 'Schwarzen Mustang' bzw. in 'Halbblut' erwähnt werden, und zwar anfangs im Gespräch des Eisenbahn-Engineers von Firwood-Camp mit dem Mestizen Ik Senanda: "So habt Ihr auch von Tangua, den Häuptling der Kiowas gehört?" [usw.] (Lesart: KMV-Fassung). Dieser Einschub ist wohl dadurch zu erklären, daß Karl May mit der Niederschrift des ersten Kapitels des letzten Kamerad-Romans bereits 1894 begann, also noch relativ unmittelbar unter dem Eindruck der 1893 vollendeten 'Winnetou'-Trilogie. Fertiggestellt hat er den Jugendroman dann aber freilich erst 1896.

kein Punkt
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